Ein Sonnag im Oktober in Berlin – grau und nass-kalt. Es gibt eigentlich keinen Grund, die kuschelig-warme Wohnung zu verlassen, wenn nicht die Gärten der Welt in Berlin Marzahn zum Herbstfest eingeladen hätten. Jedes Jahr endet die Saison der Gärten mit einem Herbstfest. Es ist der letzte Besuchstag in den Gärten der Welt vor der Winterpause.
In diesem Jahr sollte das Herbstfest noch bunter werden. Die Organisatoren der Internationalen Gartenaustellung in Berlin 2017 (IGA) nutzten das Fest, um Gartenbau-Projekte für die IGA vorzustellen. Es wurde ein buntes Jahrmarktspektakel – mit Info-Ständen zur IGA und zu GrünBerlin – mit viel Spiel, Spaß und Musik.
Das Areal der Gärten der Welt umfasst 21 Hektar. Die aktuell neun Themengärten entführen Besucher auf eine gärtnerische Weltreise, so heißt es.
Ich reiste direkt nach Asien und wandelte durch den Chinesischen, Japanischen und Koreanischen Garten. Im Vergleich zu diesen asiatischen Gärten – weitläufig und verspielt angelegt, ist der Christliche Garten einen Käfig aus Wörtern. Kurze Hecke, Worthülsenkäfig, akurater Garten im Innenraum. Es ist der „Raum der Sprache und des Wortes“, der laut Beschreibung, die Verbindung von Mensch, Religion und Pflanzen zum Ausdruck bringen soll. Naja, die Idee ist gut, aber an der Umsetzung mangelt es.
Karl Förster haben wir es zu verdanken, dass wir uns zur Blütezeit einen bezaubernden Staudengarten in den Gärten der Welt anschauen dürfen. Karl Förster ist ein bedeutender deutscher Garten-Philosoph und Schriftsteller. Bekanntheit in der Gartengemeinde erlangte er aber vor allem wegen seiner Staudenzüchtungen. Daher findet sich ihm zu Ehren oft ein Staudengarten.
Den Balinesischen Garten bestaunte ich nur mit plattgedrückter Nase am Gewächshausglas. Das Tropenhaus war wegen Baumaßnahmen geschlossen. Und für den Orientalischen und Italienischen Renaissancegarten war es schon zu spät. Ich war zu lange im englischen Irrgarten, indem ich mich mehrmals verlaufen hatte.
Im Zuge der IGA wird in den Gärten der Welt fleißig gearbeitet. Zur Eröffnung im April 2017 wird der Englische Garten eingeweiht.Die Seilbahn, mit der Besucher die bunte Gartenwelt von oben bestaunen können, wird auch fertiggestellt sein.
„Der Garten ist in allen Kulturen der Welt ein Ort des Friedens, der Schönheit, des Wohlstands und des Glücks. Diese Gemeinsamkeit zeigt sich weltweit in den unterschiedlichsten Gartenformen.“
(GrünBerlin Betreiber der Gärten der Welt und weiterer Parkanlagen in Berlin)
Es war ein erholsamer Nachmittag. Beim Flanieren in der Gartenanlage kam in mir eine merkliche Zufriedenheit auf, die sich auch in den Gesichtern der anderen Besucher widerspiegelte.
Wir Berliner haben Glück, in einem solch reichen Garten spazieren zu können, den Blick schweifen zu lassen und die natürliche Schönheit zu genießen.
Die nächste Gartensaison in Berlin Marzahn Hellersdorf steht unter dem Motto ‚Ein MEHR aus Farben‘. Da ist eine Seilbahn im Garten schon sinnvoll.
Vom 13. April bis zum 15. Oktober 2017 lädt die IGA Berlin zum Festival schönster internationaler Gartenkunst und grüner urbaner Lebenskultur in den Gärten der Welt, im Wuhletal und Kienbergpark ein. Ich bin gespannt!