Seit einer Woche bin ich in Las Palmas auf Gran Canaria – und noch kein Insel-Koller in Sicht. Das ist erwähnenswert, weil Gran Canaria lediglich 1.560 Quadratkilometer groß ist. 50 Kilometer beträgt der Durchmesser der runden Insel. Ich könnte sie also schnell abfahren – mit dem Auto, Bus oder mit dem Rad, wäre da nicht der Pico de las Nieves. Die Spitze des erloschenen Vulkans ragt mit seinen 1949 Metern vom Nabel der Insel bis zu den Wolken. Ein Ort, den ich unbedingt besuchen muss!
Meine erste Station der Wintertour Kanaren ist Las Palmas auf Gran Canaria. Hauptstadt und wohl auch kulturelles Zentrum der Insel. Tag für Tag werde ich die Stadt und die Insel erkunden. Und du kannst dabei sein.
Auf geht’s.
El Mundostel – Workaway Hostel
Das Hostel, lila Haus, befindet sich in der Calle Bernardino Lezcano. Bernardino Lezcano unterstützte die Canarios, wie die Inselbewohner genannt werden, beim Kampf gegen die Freibeuter im 16. Jahrhundert. Die Straße selbst ist eine Gasse ohne Bäume dafür mit bunten Häusern zur rechten und zur linken Seite.
Das Hostel ist gemütlich, auch wenn einige Zimmer ohne Fenster sind. Leider auch mein Schlafzimmer. Standardmäßig liegen die Fenster der Häuser zur Straße und wegen der dichten Bebauung müssen die hinteren Räume ohne Fenster auskommen. Luft und Sonne tanke ich dafür auf dem Sonnendeck.
Als Workawayer, auch Volunteer genannt, helfe ich bei anfallenden Arbeiten. Dafür zahle ich keine Miete. Die Arbeit ist nicht schwer und nach ein paar Stunden erledigt. Dann folgt Freizeit.
Das Hostel liegt zentral in Las Palmas mit einer sehr guten Busanbindung. Generell scheinen die Busverbindungen innerhalb der Insel gut organisiert zu sein. Auch ist eine Busfahrt relativ günstig.
Viele Orte erreiche ich aber gut zu Fuß. So auch die Bäckerei, Panaderia y Pasterleria Pulido, die hervorragenden Kaffee und kleine Leckereien anbieten.
Lieber zu Fuß als mit dem Auto – dem Motto entsprechend schlendere ich durch die Gegend.
Wenn ich wieder einen Hund habe, lass ich mir auch ein T-Shirt mit seinem Abbild bedrucken 😉
Die Küstenstraße – Avenida de Canarias
Links der Atlantik, rechts die Stadt.
Auch in Las Palmas gibt es Buchtauschbörsen in Telefonzellen. Dort heißt es – nimm ein Buch und lass eins da. Ich hatte kein Buch zum Tausch dabei, also war ich so frei und habe Don Quijote eingesteckt. Mein Ziel ist es, es zu lesen und zurückzubringen. Allerdings ist es auf Spanisch und ich werde wohl eine Zeit brauchen, es durchzulesen. Aktuell ist es aber schöner, Erlebnisse in mein Reisetagebuch zu schreiben und Kaffee zu trinken.
Die Avenida de Canarias ist kein Strandboulevard, sondern Teil der Verkehrsader, die um die Insel führt. Doch nachts strahlt die Avenida wie ein Boulevard.
Las Palmas hoch hinaus zum Stadtteil Cuatro Cañones
Willst du in die Innenstadt, musst du Treppen steigen. In den oberen Gegenden Las Palmas ist es weniger touristisch und du hast einen tollen Blick auf die Stadt und Dachterrassen.
Cocktail Bar – Benito
Das tolle am Volunteering in einem Hostel ist, dass du schnell Leute kennenlernst, mit denen du abends um die Häuser ziehst.
Doramas Park
Im grünen Teil Las Palmas, umzäunt von Villen, liegt der Doramas Park. Namensgeber des Parks ist der letzte Guanchen König Doramas, der sein Leben ließ im Kampf gegen die spanischen Besetzer. Ihm zu Ehren errichteten die Canarios ein Monument. Es zeigt Doramas wie er im Kampf über eine Felsklippe in den Tod stürtzt. Es heißt, dass mit ihm die gesamte Kultur der Guanchen starb, also Kultur und Tradition der Ureinwohner. Überreste dieser alten Kultur können im Museo Canario besichtigt werden. Falls das Wetter hier mal schlecht sein sollte, gehe ich ins Museum.
Cerveza de Gran Canaria
Soweit ich bis jetzt mitbekommen habe, gibt es zwei große kanarische Bierunternehmen – Tropical und Dorada. Beide Unternehmen bieten geschmackvolle Biere an. Aber ich habe noch längst nicht alle probiert.
Centro Comercial y Auditorio Alfredo Kraus y Playa de Canteras
Las Arenas ist ein Shopping Center ähnlich dem Alexa in Berlin. Allerdings sieht Las Arenas architektonisch besser aus. Neben dem Shopping Center, zum Atlantik gerichtet, steht das Auditorio Alfredo Kraus. Kraus war ein berühmter, kanarischer Opernsänger. Da liegt es nahe, das Konzerthaus nach ihm zu benennen.
Am Strand von Canteras brechen die Wellen groß. Daher ist dieser Strand besonders beliebt bei Surfern.
Natur auf der Finca de Osorio bei Teror
Meine erste Inseltour führte mich nach Teror, eine Kleinstadt auf mittlerer Höhenlage. Der Ausblick auf die ersten Berge ist malerisch. Teror selbst wirkt wie ein verschlafenes Dorf.
Weiter ging es zur Finca de Osorio. Das ist eine große Anlage mit einem wunderschönen, romantischen Park und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dieser Ort ist bei Wanderern beliebt und wird gerne als Raststätte genutzt. Es ist ein perfekter Ort, um in Ruhe und Einklang mit der Natur vom Stadtstress abzuschalten.
Das Haupthaus wurde im traditionell kanarischen Stil erbaut und später um einen Trakt im englischen Stil erweitert. Es liegt im Zentrum der Finca und umfasst in etwa tausend Quadratmeter.
Natürlich lebt auf der Finca auch ein Hund. Leider kenne ich seinen Namen nicht, aber es ist ein spaßiger, verschmuster Hund. Scheinbar wird er nur an der Leine gehalten. Das erklärt jedenfalls seine sehr langen Zehennägel.
Fahrradtour nach La Isleta
Bevor ich zur großen Tour, zum Pico de Las Nieves, aufbreche, beginne ich erstmal mit kleinen Radtouren. Schließlich muss ich mich auch an das Klima gewöhnen.
La Isleta werde ich ein weiteres Mal besuchen. Dann schaue ich mir den Hafen Puerto de la Luz und das Hafenviertel an und besuche die Festung Castillo de la Luz.
Festival Tropical – ein Bierfestival des Bierunternehmens Tropical (Compañía Cervecera de Canarias)
Das Festival Tropical war ein Festival ganz nach meinem Geschmack. Ich war am Samstagabend da und tanzte zu Punkrock und trank Bier.
Tropical veranstaltete dieses Festival, um neue Biersorten einzuführen. Was für eine gute Idee! Ich probierte Caraperro Modern Lager, ein helles Lager, das erfrischend leicht schmeckt, und das Caraperro Yakima Red Ale, kräftig im Geschmack aber nicht extrem bitter.
Spaghetti Carbonara, italienische Art
Ein weiterer Vorteil beim Volunteering in einem Hostel ist, dass du international ißt. Zu Gast im Hostel sind unter anderem zwei Italienier, die für uns Spaghetti Carbonara kochten. Ich war gespannt, ob die Carbonara so schmeckt wie die Carbonara vom WG-Kochstudio, die wir auch a la italiana gekocht hatten.
Soweit ich sehen konnte, sind die Zutaten gleich – Eier, Speck, Parmesan, Salz und Pfeffer. Auch die Arbeitsschritte sind identisch – Eier salzen und pfeffern, Parmesan dazu geben. Die Eimischung dann unter die Spaghetti rühren und den gebratenen Speck unterheben – e finito.
Buen provecho! Die Spaghetti waren al dente und die Carbonara lecker.
¡Hola! Que guay! Was für wunderbar unterschiedliche Eindrücke der Insel. Da ist ja alles mit dabei! Man könnte meinen, das hat eine Geographin untersucht und dokumentiert 🙂 Gefällt mir sehr gut und ich freue mich von Dir und Deinen Erlebnissen weiterhin lesen zu können.
Saludos de Andalucía a las Canarias!! Y claro que si, te deseo buena suerte con tus actividades 😉
Muchas Gracia! Me alegra que te gusta mi articulo y sigas mis relates de viaje. Puedes ser curioso. Gran Canaria es una isla hermosa. Continuaré descubriendo la isla.